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DIN-Normen im Bauwesen

Was sind eigentlich DIN-Normen und für wen sind sie verpflichtend? Die wichtigsten Infos und Übersichten zu den DIN-Normen im Bauwesen

DIN-Normen Definition

DIN ist die Abkürzung für das Deutsche Institut für Normung. Dieses Institut legt Normen und Standards fest, um Produkte zu vereinheitlichen, Qualität zu sichern und ein geteiltes Verständnis von Produktdetails zu ermöglichen.

Bei einer Norm handelt es sich um ein Dokument, in welchem bestimmte Anforderungen an Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren festlegt sind. Dank einer solchen Norm haben Hersteller, Handelspartner und Verbraucher die gleichen Informationen über die Eigenschaften des Produktes. Wenn solche Regeln und Leitlinien vom Deutschen Institut für Normung festgelegt werden, spricht man von einer DIN-Norm.

Zusätzlich gibt es die Kennzeichnung als EN- oder ISO-Norm, die sich jeweils auf unterschiedliche Ebenen der Anerkennung beziehen: ISO-Normen (aus dem Griechischen: “isos” bedeutet “gleich”) sind weltweit, Europäische Normen (EN) europaweit anerkannt. Die zuständigen Behörden sind die Internationale Organisation für Normung bzw. das Europäische Komitee für Normung.


 

 

DIN-Normen in der Baubranche

DIN-Normen gibt es zu verschiedenen Themengebieten, wie zum Beispiel im Maschinenbau, in der Luft- und Raumfahrt, in der Optik oder eben auch im Bauwesen.

Die Baunormen enthalten Regeln, Leitlinien oder Merkmale zur Bauausführung in Bezug auf verwendbare Materialien oder auch zum Prüfvorgang. So sind zum Beispiel Sicherheitsvorschriften oder Qualitätsmerkmale enthalten, aber auch Angaben zu Größen, Mengen oder zur Statik können in einer DIN-Norm verankert sein.

DIN-Normen des Bauwesens – Beispiele

Alleine im Bauwesen gibt es über 3.000 Normen. Für jede Gelegenheit gibt es Richtlinien, an die sich Bauherren, Architekten, Planer & Co. im besten Fall halten sollten und die helfen, Anforderungen am Bau, an Maschinen oder an die Sicherheit zu erfüllen.

DIN-Normen aus der Baubranche erstrecken sich über viele Bereiche. Die folgende Auswahl zeigt ein paar Fallbeispiele und Anwendungsgebiete auf:

 

DIN ISO 9245

In dieser Norm ist die Leistung speziell von Erdbaumaschinen festgelegt. Formeln zur Berechnung, Datenblätter, Begrifflichkeiten, Anwendungsgebiete und Einheiten sind Teil dieser Norm.

 

DIN EN 13001 Krane - Konstruktion allgemein

Lasteinwirkungen, Sicherheitsnachweise von Drahtseilen oder auch Grenzzustände von Stahltragewerken sind in der DIN EN 13001 zusammengefasst. Diese Produktnorm beschäftigt sich mit der Konstruktion von Kranen und ist besonders bei der Prüfung von Kranen relevant.

 

DIN EN 15573

Erdbaumaschinen - Anforderungen an die Anwendung auf der Straße

Abmessungen, Gewichte, Geschwindigkeit und Bremsanlagen und Bedienerplatz – all das und noch viel mehr legt die DIN EN 15573 Norm für Erdbaumaschinen in Bezug auf die Anwendung auf der Straße fest.

 

DIN EN 13306 und DIN 31051

Diese beiden Normen sind die wichtigsten im Hinblick auf die Instandhaltung von Maschinen. In diesem Beitrag der klarxCADEMY kannst Du mehr dazu lesen: Instandhaltung.

 

DIN EN 474-1 
DIN EN 474-1 bezieht sich auf das Sichtfeld von Erdbaumaschinen, das bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss, damit Fahrer beim Bedienen von Erdbaumaschinen keinen Gefahren ausgesetzt werden.

DIN-Normen und die Rechtslage

Wenn bestimmte Produktdetails oder Qualitätsstandards in einer DIN-Norm festgelegt werden, ist die Einhaltung dieser Vorgaben erstmal freiwillig und nicht verpflichtend. Eine DIN-Norm ist nicht automatisch ein Gesetz. Anders verhält es sich, wenn die Einhaltung bestimmter DIN-Normen in einem Vertrag festgelegt wird oder sich der Gesetzgeber in einer Vorschrift auf eine DIN-Norm bezieht. In solchen Fällen ist die Einhaltung von DIN-Normen verpflichtend.

 

Außerdem können DIN-Normen gleichzeitig die anerkannten Regeln der Technik darstellen. Vorsicht: Dies ist zwar häufig der Fall, es kann aber auch Abweichungen geben. Anerkannte Regeln der Technik können ebenso in anderen Regelwerken als den DIN-Normen festgelegt sein und nicht jede DIN-Norm ist automatisch eine anerkannte Regel der Technik. Diese anerkannten Regeln der Technik spielen im Alltag eine große Rolle. Auch wenn sie in der deutschen Musterbauordnung nicht ganz eindeutig definiert sind, handelt es sich im Grunde genommen um Standards, die sich in der Praxis als tauglich herausgestellt haben und in der Baufachwelt breit akzeptiert sind. Die meisten dieser Regeln gibt das Deutsche Institut für Bautechnik als sogenannte technische Baubestimmungen bekannt.

 

Bei Verträgen über die Erbringung von Bauleistungen gilt meistens, dass die anerkannten Regeln der Technik (und damit automatisch auch viele der DIN-Normen) eingehalten werden sollen, wenn es nicht ausdrücklich anders im Vertrag festgehalten worden ist. Die anerkannten Regeln der Technik sind also eine Art Mindeststandard: Wird er nicht erfüllt, liegt ein Mangel vor. Deshalb spielen die DIN-Normen im Bauwesen eine wichtige Rolle - auch wenn sie nicht automatisch Gesetzen entsprechen.

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